Weinregion
Armenien
Armenien gilt als Wiege des Weins
Mit einer über 6'000 Jahre alten Weinbaukultur gilt Armenien als Ursprungsland des Weines. Und trotz dieser langen Weinbaugeschichte erscheint das Land selten auf dem weingeografischen Radar. Heute sorgt eine neue Generation von jungen und motivierten Winzerinnen und Winzern für wahre Wein- Geheimtipps.
Am Fusse des biblischen Berg Ararat – nahe der armenischen Grenze, aber heute zur Türkei gehörend – soll Noah mit der Arche gestrandet sein und einen Rebstock angepflanzt haben. Heute darf Armenien mit Recht als das älteste Weinland der Welt bezeichnet werden: Ausgrabungen einer Keltenanlage in Areni bestätigen, dass in Armenien schon vor über 6'000 Jahren Wein produziert wurde. Bei der Untersuchung von dort entdeckten Traubenkernen stellte man fest, dass die Funde die identische DNA haben wie die heute in Armenien angebaute Rotweinsorte Areni Noir. Sie ist somit die älteste bekannte Traubensorte, die noch heute für die Weinbereitung verwendet wird. Faszinierend und beinahe unglaublich, dass sich diese Rebsorte über 6000 Jahre in der Abgeschiedenheit des armenischen Gebirges erhalten konnte.
Junge Winzerinnen und Winzer hauchen der uralten Weinkultur neues Leben ein
Die Sowjetische Herrschaft hat die Wein-Hochkultur gestoppt. Anfangs der 2000er-Jahre aber begann die Renaissance des armenischen Weinbaus. Die Anbaufläche in Armenien umfasst aktuell rund 17'000 Hektar Reben, wovon auch heute immer noch 85 % zu Branntwein verarbeitet werden – ein Überbleibsel aus der Sowjet-Zeit. Doch immer mehr junge, innovative Winzerinnen und Winzer erzeugen hochwertige Weine und verhelfen der uralten Weinkultur zu neuem Leben. Nebst der roten Areni Noir werden auch die beiden heimischen Weisswein-Trauben Voskeat und Garandmark kultiviert. Einer der Winzerpioniere Armeniens ist Zorik Gharibian. Auf seinem Weingut Zorah Wines kultiviert er die alten armenischen Rebsorten und fördert auch die Tradition der Amphoren-Ausbaus und sogar der Amphoren-Herstellung.