Vegane Weine?

In den letzten Jahren wurde die vegane Ernährung immer mehr zum Trend. Was für die einen eine Lebensphilosophie, ist bei den anderen eine willkommene Abwechslung zur sonstigen nicht-veganen Ernährung. Auch bei den Weinen steigt die Nachfrage nach «vegan» kontinuierlich. Was am Wein vegan oder eben nicht vegan sein kann? Hier die Antworten:

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Es ist ganz natürlich, dass bei der Gärung des Traubenmostes gewisse Trubstoffe entstehen, die man aus dem fertig vergorenen Wein entfernen möchte, um einen schön klaren Wein zu erhalten. Dies geschieht heute bei den allermeisten Weinen durch Filtration. Allerdings sind diese Kleinstpartikel auch Geschmacksträger. Durch die Filtration können dadurch auch Aromastoffe verloren gehen. Manche Winzerinnen und Winzer möchten ihre Weine daher behutsamer von den Trubstoffen befreien. Hierfür eignet es sich, den Wein zu «schönen».

Die Schönung
Bei der sogenannten Schönung werden dem Wein Substanzen zugegeben, welche die Schwebeteilchen binden und mit ihnen zusammen langsam auf den Boden des Tankes oder des Fasses sinken. Einige Winzerinnen und Winzer – vor allem in sehr traditionellen Betrieben – setzen dafür tierische Produkte ein wie Hühnereiweiss, Gelatine oder Hausenblase von Stören oder Welsen. Diese tierischen Klärmittel gelten als technische Hilfsmittel. Da diese nach der Produktion entfernt werden, müssen sie auch nicht auf dem Weinetikett deklariert werden.

Alternativen
Heute verzichten die meisten Weinproduzentinnen und Weinproduzenten auf tierische Klärmittel. Unter anderem, da sie relativ teuer sind und sich die Weine auch sehr gut mit mineralischen oder pflanzlichen Substanzen schönen lassen. Meist verwendet man dafür Bentonit (natürliche Mineralerde), Aktivkohle und flüssige Kieselsäure.
Die aber wohl mit Abstand schonendste Variante wäre, den Wein einfach so lange stehen zu lassen, bis sich die Trubstoffe von allein auf den Boden des Tankes/Fasses abgesetzt haben. Danach kann man den Wein ohne Filtration oder Schönung abfüllen. Dies benötigt aber Zeit – je nach Qualitätsanspruch drei bis sechs Monate.

Wie erkenne ich, ob der Wein vegan ist?
Viele Winzerinnen und Winzer schreiben ihre Weine an, wenn diese vegan produziert sind. Hierfür genügt also ein kurzer Blick auf die Etikette. Doch allzu verbissen sollte man bei diesen Labeln nicht sein. Es gibt unzählige Winzerinnen und Winzer, welche vegane Weine produzieren und diese bewusst nicht so bezeichnen. Denn auch das «Labeling» von veganen Weinen ist in den letzten Jahren ein grosses Geschäft geworden. Um den Wein offiziell als «vegan» deklarieren zu können, bezahlt ein Winzer heutzutage CHF 4‘000.– bis CHF 15’000.– jährlich, je nach Produktionsvolumen und Grösse des Weingutes. Nicht zuletzt daher verzichten gerade kleinere Weinproduzenten auf das offizielle «Vegan-Label», weil sie sich den finanzielle Aufwand nicht leisten können oder leisten wollen.

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