Flaschenverschlüsse

Was spielt der Flaschenverschluss beim Wein für eine Rolle? Haben die wirklich guten Weine immer Korkenverschlüsse? Wir lüften für euch den Mythos vom «Deckeli-Wii».

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Wein und Alltag
3 Minuten Lesezeit

Korkverschluss
Die wohl bekannteste Verschlussart bei Weinen ist der Kork-Zapfen. Er wird aus der Rinde der Korkeiche hergestellt, die im mediterranen Raum wächst. Allerdings gibt es beim Kork-Zapfen erhebliche Qualitätsunterschiede. Gute Kork-Zapfen sind bekannt für ihre Geschmacksneutralität, sind sehr lange haltbar und eignen sich daher auch für Weine, welche lange gelagert werden wollen. Bei schlechtem Korkmaterial oder suboptimaler Lagerung kann es aber vorkommen, dass ein muffiger, übelriechender Geruch und Geschmack (trichloranisol) entsteht, sodass der Wein «Zapfen» hat.

Neben dem allseits bekannten Korkverschluss gibt es aber auch andere Möglichkeiten, den Wein zu verschliessen. Die Gängigsten sind der Drehverschluss und der Kunststoffkorken.

Kunststoffkorken
Die Kunststoffkorken gibt es schon eine Weile. Du findest sie in verschiedenen Farben und Qualitäten. Meistens sind sie aus Silikon.

Was alle Kunststoffkorken gemeinsam haben ist ein feinporiges Material, welches den Korkgeschmack verhindert. Ein Wein, der einen Kunststoffverschluss hat, kann also keinen «Zapfen» haben. Dennoch gibt’s es manchmal, dass sich unerwünschte Plastik-Gerüche einschleichen. Dies ist aber bedeutend seltener als der Korkgeschmack bei Kork-Zapfen. Allerdings haben sich die Kunststoffverschlüsse für Qualitätsweine nicht bewährt, da diese mit den Jahren spröde werden. Daher solltest du einen Wein mit einem Kunststoffverschluss nicht lange lagern sondern eher früh geniessen.

Drehverschluss
Viele innovative Weinländer wie Österreich, Deutschland oder auch viele Länder in Übersee (Neuseeland, Australien, USA…) wissen die Vorteile des Drehverschlusses zu schätzen.

Das Öffnen geht kinderleicht und ein Korkenzieher ist nicht nötig. Kein Abbrechen, kein Krümeln. Einfach aufdrehen und fertig.

Nach dem Öffnen ist das Schliessen ebenfalls einfacher. Wenn du noch etwas übrig hast, kannst du die Flasche einfach mit dem Deckel verschliessen und in den Kühlschrank stellen. Also kein mühsames «Korken-wieder-in-den-Flaschenhals-drück-Spiel».

Der Drehverschluss hat keinen Eigengeruch und ist auch nicht anfällig auf Pilzbefall oder ähnliches. Ein Wein mit Drehverschluss wird daher kaum fehlerhafte Gerüche aufweisen und natürlich niemals «Zapfen» haben.

Zudem kann durch den Drehverschluss kein Sauerstoff in die Flasche eindringen. Der Wein verändert sich daher auch bei längerer Lagerung nur sehr minim. Und du kannst den Wein auch problemlos stehend lagern. Denn es gibt ja keinen Korken, welcher vom Wein benässt werden muss, damit er nicht spröde wird.

Fazit…
Obwohl das schöne «Plopp» beim Öffnen einer Flasche mit Korkverschluss sicherlich eleganter klingt als das kurze «Ratsch» des Drehverschlusses, ist es ein Mythos, dass Weine mit Drehverschlüssen eine schlechtere Qualität haben müssen als jene mit Korkverschluss. Der Grund, wieso es nicht schon bedeutend mehr Weine mit Drehverschluss gibt, sind wir Konsumenten. Noch immer haben wir den «Deckeli-Wii», ein «gruusiger Fusel», im Kopf. Weg mit diesen Vorurteilen!

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